Kopf nicht in den Sand --> kein Sand im Kopf



Eine Pandemie - zumal wenn gleichzeitig auch noch "Jahrhundert"-Überschwemmungen und Hitzewellen eine:n das Fürchten lehren - ist zugegeben kein guter Moment, NOCH ein schwerwiegendes Problem zu thematisieren, das auf den ersten Blick geeignet scheint, Ohnmacht und Resignation nur noch weiter zu befördern.

Wir tun es trotzdem, weil wir glauben, an unserem Beispiel zeigen zu können, dass es - zumindest manchmal - eine bessere als die Vogel-Strauß-Methode gibt, die eigene Zuversicht zu bewahren.

Das (nicht wirklich neue) Problem:
im Jahre 2050 (also in nicht einmal 30 Jahren ...) werden knapp 2 Milliarden Menschen mehr auf der Erde leben, die alle ernährt werden wollen.
Die Frage, ob / wie das bewältigt werden kann, ist Gegenstand eines dieser Tage veröffentlichten Artikels
(https://www.spektrum.de/news/agrarwirtschaft-kann-biolandwirtschaft-die-menschheit-ernaehren/1895644).

 

Die erste erfreuliche Botschaft ist: das Problem ist lösbar. Das alleine wäre für uns allerdings noch kein Grund, euch auf diesen Artikel aufmerksam zu machen.

Der eine wirkliche Grund ist, dass sich hier zeigt, wie lohnend es ist, die Dinge nicht ideologisch-konfrontativ (Bio- oder konventionelle Landwirtschaft, tierische Ernährung ja oder nein), sondern wissenschaftlich, also faktenbasiert zu diskutieren.
Man kommt dann z.B. zu der Erkenntnis,
a) dass die Rinderzucht durchaus nicht unter allen Umständen umweltschädlich ist - im Gegenteil eine Umstellung bestimmter Flächen auf 'vegane' Produkte das Umweltproblem eher verschlimmert
b) dass die konventionelle Landwirtschaft etwas Wesentliches vom ökologischen Landbau lernen kann, z.B. zu Fruchtfolgen
c) dass entgegen ihrem Ruf die Biobauern Treiber der dringend benötigten Digitalisierung in der Landwirtschaft sind

Der andere - bedeutendere - Grund knüpft an die bekannte Erkenntnis an, dass das hier beschriebene Ernährungsproblem kein für sich allein stehendes Problem ist, sondern in Verbindung steht mit den Bedrohungen durch die Klimaerwärmung (2 Milliarden Menschen mehr ...), der Wasser- und sonstigen Rohstoffverknappung, der Fluchtproblematik und sogar dem Risiko einer neuen Pandemie (weiter zunehmende Nähe der Menschen zu Tieren, die krankmachende Viren übertragen).

Unbestritten macht diese Verknüpfung von Problemen die Sache nicht wenig komplex. Aber wenn mehrere Probleme gemeinsame Ursachen haben, bedeutet das auch, dass es womöglich Lösungen gibt, mit denen mehrere Probleme gemeinsam gelöst werden - der Aufwand also vielleicht gar nicht so groß ist wie die Einzelbetrachtung von jedem Problem nahelegt?!

Wie wäre es beispielsweise, darüber nachzudenken, mit welchen (selbstverständlich menschenrechtskonformen) Maßnahmen das vorausgesagte Bevölkerungswachstum noch eingedämmt, zumindest deutlich verlangsamt werden kann?
Ernährung, Klima, Lebensräume für Mensch und Tier, sonstige Ressourcen - alles würde adressiert, und dafür erforderliche finanzielle Mittel dürften kaum eine Hürde sein.

Wir wollen hier nicht beanspruchen, Lösungen für komplexe Probleme zu kennen. Wir wollten nur andeuten, dass die Befassung mit einem zunächst unlösbar erscheinendem Problem manchmal mehr Kraft gibt als das Weggucken - zum Beispiel, weil man dabei etwas Orientierung gewinnt, in welche Richtungen weitergedacht werden kann.

Wir hoffen, dass uns das ein bisschen gelungen ist.

P.S.:
Der Strauß steckt den Kopf übrigens gar nicht in den Sand - es sieht nur für uns aus der Ferne manchmal so aus.
Was für den Strauß gut ist, ...

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