Wer denkt bei einem hohen Blutspiegel des Sexualhormons Testosteron bei Männern nicht an muskelbepackte, durchsetzungsstarke, vor Gesundheit strotzende Alphatiere mit schnellem Auto und auch
sonst ohne Geldsorgen?
Ob die Wissenschaft (im Gegensatz zur Werbung von Herstellern einschlägiger Spritzen und Gele) je
behauptet hat, das Hormon sei ursächlich für all diese Merkmale, das wissen wir nicht.
Jetzt jedenfalls hat die Wissenschaft herausgefunden, dass hohe Testosteronspiegel - wenn überhaupt - eher die Folge eines erfolgreichen und gesunden Lebenswandels ist.
siehe https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/testosteron-beeinflusst-erfolg-weniger-als-gedacht/
Und was lernen wir daraus?
1. einmal mehr etwas über die heilsame Respektlosigkeit der Wissenschaft vor vermeintlich 'ehernem Wissen'
2. dass der Storch, der die Kinder bringt, überall lauert:
= dass eine scheinbare Verbindung ('Korrelation') zwischen zwei Sachverhalten besser kein Anlass für vorschnelle Spekulationen über Ursache und Wirkung ('Kausalität') sein sollte
3. dass, wenn jemand eine "genetische Veranlagung" als Ursache bemüht, man sofort überlegen sollte, ob es nicht eher (oder zumindest auch) die Lebensgeschichte ist, die für die behauptete Wirkung
verantwortlich ist.
4. dass Skepsis auch gegenüber eingängiger Werbung viel Geld sparen kann
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